Pechstein - Ein vulkanisches Gestein
Pechsteine gehören zur Gruppe der vulkanischen Gläser - den Obsidianen - die bis zu 10% Wasser enthalten. Diese Vulkanite entstanden aus besonders zähflüssigen und siliziumreichen, vulkanischen Schmelzen, wobei sich Pechstein durch eine langsamere Abkühlung formte. Obsidiane besitzen einen starken, schwarzen bis grauschwarzen Glasglanz. Seit der Steinzeit wurden Obsidiane zu Waffen, Werkzeugen und Schmuck verarbeitet und Propheten der Maya verwendeten polierten Obsidian als Spiegel für ihre Vorhersagen. Pechsteine erkennt man an ihrem glasigen oder auch harz-pechartigen Glanz, von dem sie auch ihren Namen tragen. Die Farbe des Gesteins variiert von schwarz bis grau, olivgrün oder auch braun-rot. Dabei unterscheidet man einheitlich gefärbte, gefleckte bis geflammte und gestreifte Gesteinsvarietäten.
Die in Mitteldeutschland vorkommenden Pechsteine sind während der Gebirgsbildung in der Zeit des Oberkarbon bis Perm (vor 298-251 Mio. Jahren) entstanden. Zu den bedeutendsten Vorkommen in Mitteldeutschland zählt der Kugelpechstein aus dem Gebiet im Tharandter Wald zwischen Freiberg und Dresden und der flasrige, rot-braune Pechstein aus der Umgebung von Meißen.
Zu den letztgenannten gehört das hier vorgestellte Gesteinshandstück aus der petrographischen Sammlung des Kreismuseums mit der Inventarnummer III 13 A.
Auch wenn es in der Umgebung um Bitterfeld ebenso Vulkane gab wie bspw. den Muldensteiner Berg, den Landsberg und den Petersberg, so finden sich hier aufgrund des niedrigen Silizium- und Wassergehalts keine vulkanischen Gläser, sondern andere Vulkanite wie der Quarzporphyr (Rhyolith).