Romanisches Taufbecken des 12. Jahrhunderts
Eines der wenigen Relikte Bitterfelds aus romanischer Zeit ist das Taufbecken aus der ehemaligen St. Antonius-Kirche. Die Kirche war im 12. oder 13. Jahrhundert erbaut worden und aus dieser Zeit stammt auch das Sandstein-Taufbecken. Es ist grob bearbeitet und besteht aus drei Teilen: dem Fuß, dem säulenförmigen Mittelelement und dem Becken, das einen eingeschlagenen Wasserablauf hat.
Taufsteine wurden seit dem 11. Jahrhundert in Kirchen aufgestellt, da die Taufen nicht mehr in eigens dafür gebauten Taufkirchen, den Baptisterien, vollzogen wurden.
Nach mehreren Bränden wurde die alte Kirche nur notdürftig wiederhergestellt und im Jahre 1577/78 so umgebaut und vergrößert, wie sie bis zum Abbruch 1904 zu sehen war. Das Taufbecken wurde beim Abbruch der alten Kirche im Bauschutt gefunden und dem Museum übergeben. Auch zukünftig soll es die Ausstellungen des Museums bereichern.
Die spätgotische Kapelle wurde etwa 1500 errichtet und ist als einziger Teil der Kirche bis ins 21. Jahrhundert erhalten - wahrscheinlich dank der Initiative des damaligen Kirchenrendanten und ersten Museumsleiters Emil Obst.