"Sternrätsel" der Firma Anker
Der deutsche Pädagoge Friedrich Fröbel gilt als Begründer der Spielpädagogik und ist der Erfinder des Kindergartens. Er erfand 1838 das erste systematische Bauspiel für Kinder aus Holz. Im Jahr 1875 entwickelten die als Luftfahrtpioniere bekannten Brüder Lilienthal eine Rezeptur zur Herstellung von Mineralbausteinen. Ihr Steinbaukasten stellte eine Weiterentwicklung der Fröbelschen Holzbausteine dar. Da die Lilienthals hoch verschuldet waren, verkauften sie ihre Rezeptur an den Fabrikanten Friedrich Adolf Richter. 1880 startete die Produktion von „Richters Anker-Steinbaukästen“ in Rudolstadt. Außerdem etablierte er eine Kunstanstalt, in der Künstler und Architekten die Bauvorlagen für die Baukästen erstellten. Der Anker-Steinbaukasten wurde als das erste Systemspielzeug der Welt auf vielen Ausstellungen präsentiert und gewann zahlreiche Auszeichnungen. Als Adolf Richter 1910 starb, hinterließ er ein Imperium mit Niederlassungen in ganz Europa und in den USA, das Vermögen war nach Erbstreitigkeiten, Inflation und dem 1. Weltkrieg jedoch vollständig verloren. 1963 wurde der zuvor verstaatlichte VEB Anker-Steinbaukasten aufgelöst und die Produktionsanlagen anderweitig vergeben. Erst 1995 initiierte der Berliner Akustikprofessor Georg Plenge die Wiederaufnahme der Produktion, später wurde die Anker-Steinbaukasten GmbH von dem bekannten Spielzeughersteller GOKI übernommen. Seit 2017 gehört die Ankerstein GmbH zum Verband der Arbeiterwohlfahrt Rudolstadt.
Das hier vorgestellte Sternrätsel aus schwarzem und weißem Kunststein wurde dem Kreismuseum im Jahr 2021 von einem Bürger aus Wolfen geschenkt.