Weihnachtsbaumständer
Für den Dezember stellen wir Ihnen ein weihnachtliches Objekt vor. Es ist antik, aber ganz neu in der Sammlung: Erst im September übergab eine Bitterfelderin diesen gusseisernen Weihnachtsbaumständer an das Kreismuseum. Er war über Generationen in Gebrauch, denn schon ihre Großmutter hatte ihn zum Aufstellen des Christbaums verwendet.
Die Tradition des Weihnachtsbaums beginnt mit den frühen Mysterienspielen, also mit Darstellungen religiösen Inhalts durch Schauspieler. Bei der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Garten Eden benötigte man einen Baum, der auch im Winter noch grün war, da diese Geschichte entsprechend des Heiligenkalenders am 24. Dezember aufgeführt wurde. Grün deshalb, weil er einen ansehnlichen Paradiesbaum darstellen sollte und weil immergrüne Pflanzen seit jeher für Lebenskraft und Gesundheit stehen. Gleichzeitig symbolisiert das Grün die Hoffnung und die Vorfreude auf den Frühling. So ergab es sich, dass der Tannenbaum im Christentum zum Paradiesbaum stilisiert wurde, ehe er sich im 18. Jahrhundert als Christbaum verbreitete. Im 19. Jahrhundert wurde er schließlich in der bürgerlichen Bevölkerung populär. Ab dieser Zeit finden sich auch zunehmend Weihnachtsbaumständer als Objekte in der Gebrauchskultur. Das Aufstellen des Christbaums, das einst in Deutschland zur festen Tradition wurde, wird heute weltweit zelebriert.
Der Eisenständer aus unserer Sammlung besteht aus vier Teilen und ist wie ein Baumstamm mit Wurzeln gestaltet. Eine Fixierschraube in der Hülse stabilisiert die drei Füße, eine weitere fixiert den Weihnachtsbaum.
Solche Ständer wurden bereits um 1900 für kleinere Bäume verwendet – so auch in Bitterfelder Haushalten zur Weihnachtszeit.